trinationale

La 2e confé­rence tri­na­tio­nale, regrou­pant des mili­tants alter­na­tifs, éco­lo­gistes, des syn­di­ca­listes suisses, alle­mands et fran­çais s’est tenue à Bâle le 4 juillet 2015.

En ins­cri­vant sur son fron­tis­pice la phrase de Georg Büch­ner extraite d’un article parue dans le Mes­sa­ger Hes­sois en 1834 « Paix dans les chau­mières, guerre aux palais » (1), les orga­ni­sa­teurs ont don­né le ton au thème de la confé­rence : « Pour une Europe de la sécu­ri­té sociale et de soli­da­ri­té avec la Grèce ».

Le pre­mier thème trai­té par le pro­fes­seur Paul B. Klei­ser, de Munich, actif ani­ma­teur du Forum social de cette ville, porte sur la situa­tion en Grèce et la res­pon­sa­bi­li­té écra­sante de l’Allemagne dans la situa­tion que connaît ce pays actuel­le­ment. Son ana­lyse  per­met de mieux com­prendre les défis aux­quels la Grèce est confron­tée mais elle dégage aus­si des solu­tions. Il appa­raît que le pro­blème grec est rela­ti­ve­ment simple à résoudre sur le plan éco­no­mique et finan­cier : son PIB n’est que de 2% de la zone Euro. En réa­li­té, le pro­blème est avant tout poli­tique car aucun des gou­ver­ne­ments libé­ral ou social-Unger­sheim­dé­mo­crate euro­péens ne veulent contes­ter les dérives des mar­chés finan­ciers et don­ner rai­son à un gou­ver­ne­ment pra­ti­quant une vraie poli­tique de gauche.

Le second thème a mis la com­mune d’Ungersheim, dans le Haut-Rhin, en relief. Son maire, Jean-Claude Mensch a fait état du tra­vail entre­pris pour conduire la ville vers la « tran­si­tion », non seule­ment éner­gé­tique mais aus­si dans tous les domaines qui touchent les habi­tants. Il a pu faire la démons­tra­tion que la volon­té poli­tique d’une équipe muni­ci­pale dans une col­lec­ti­vi­té de 2100 habi­tants, peut modi­fier pro­fon­dé­ment les acti­vi­tés et les com­por­te­ments, bous­cu­ler les habi­tudes et les pra­tiques, pour arri­ver à une meilleure qua­li­té de vie de la population.

Lors de six ate­liers de réflexion, de nom­breuses idées ont émer­gées sur des sujets éco­no­miques et sociaux dont la teneur est résu­mée dans la réso­lu­tion que nous publions ci-des­sous dans sa ver­sion ori­gi­nale en allemand.

Voi­ci les prin­ci­paux points de cette résolution :

« Le sur­en­det­te­ment des finances publiques de la plu­part des pays de l’UE, consé­quences du « sau­ve­tage » du sys­tème ban­caire, conduit à des coupes dans les sys­tèmes sociaux (…). Des aug­men­ta­tions d’impôts ont sur­tout frap­pé les sala­riés à rému­né­ra­tion faible ou moyenne ».

« En même temps, dans tous les pays de l’Union euro­péenne, la frac­ture entre les riches et les pauvres s’est agran­die, une mino­ri­té de la popu­la­tion détient la majo­ri­té des richesses ».

« Les par­ti­ci­pants à la confé­rence tri­na­tio­nale condamnent avec la plus grande fer­me­té les poli­tiques d’austérité ordon­née par les Ins­ti­tu­tions. Ils se déclarent soli­daires par­ti­cu­liè­re­ment avec le peuple grec et agi­ront dans leur domaine d’activité pour élar­gir la solidarité ».

« Nous appe­lons les syn­di­cats en Europe, les per­sonnes actives dans les mou­ve­ments poli­tiques et sociaux, les sala­riés et les chô­meurs, les jeunes et les retrai­tés, les per­sonnes croyantes, les Eglises et autres orga­ni­sa­tions ou ins­ti­tu­tions sociales (…) de com­battre le pou­voir de ces « mar­ché » qui se croient tout puissants ».

La pro­chaine confé­rence tri­na­tio­nale aura lieu en France en 2016.

 

Reso­lu­tion der Teil­neh­mer der Tri­na­tio­na­len Konferenz

vom 4. Juli 2015 in Basel/CH.

„Für ein Euro­pa der soziale Siche­rheit und Soli­da­rität mit Griechenland“

1834 hat Georg Büch­ner, Dra­ma­ti­ker und Revo­lu­tionär aus dem Dreilän­de­reck CH-D‑F, in einem populä­ren Aufruf die soziale Frage zuges­pitzt: « Friede den Hüt­ten, Krieg den Paläs­ten! » Ange­sichts der heu­ti­gen Ent­wi­ck­lung im Euro­pa der Kon­zerne und Ban­ken erhält diese For­mu­lie­rung aktuelle Bedeutung.

Unsere erste Tri­na­tio­nale Kon­fe­renz vor zwei Jah­ren in Frei­burg hatte in ihrer Schluss­re­so­lu­tion fest­ges­tellt, dass „die seit meh­re­ren Jah­ren anhal­tende Krise des Euros (bedingt ist) durch die Kons­truk­tion einer Euro­zone mit verhee­ren­dem Wett­be­werb zwi­schen öko­no­misch und poli­tisch unglei­chen EU-Län­dern um die Gunst des Kapi­tals“. Diese Aus­sage hat sich in der Zwi­schen­zeit nicht nur bestä­tigt, die Aus­wir­kun­gen die­ser Poli­tik haben sich sogar wei­ter verschärft.

 In meh­re­ren EU-Län­dern sind nach der zusätz­li­chen Über­schul­dung der Staats­kas­sen infolge der Ret­tung „sys­tem­re­le­van­ter“ Ban­ken von der EU-Kom­mis­sion, dem Inter­na­tio­na­len Wäh­rung­sfonds und der Welt­bank (den „Ins­ti­tu­tio­nen“) rigo­rose Ein­sch­nitte in die Sozial­sys­teme und die Aus­ga­ben der öffent­li­chen Hand dik­tiert wor­den, um den Schul­den­dienst an die Ban­ken sicher­zus­tel­len. Die erz­wun­ge­nen Steue­re­rhö­hun­gen tra­fen am här­tes­ten die Bezie­her klei­ner bis mit­tle­rer Einkommen.

Die als Hilf­sgel­der bezeich­ne­ten Zah­lun­gen der Europäi­schen Zen­tral­bank errei­chen nicht die Men­schen, son­dern sind nahe­zu aus­schließ­lich zweck­bes­timmt für die Bedie­nung der Ban­ken. Die Fol­gen für die betrof­fe­nen Län­der sind katastrophal:

  • Große Teile der natio­na­len Wirt­schaft, der Steue­rein­nah­men und des Brut­toin­land­spro­dukts sind zusam­men­ge­bro­chen bei glei­ch­zei­tig stei­gen­den Arbeitslosenzahlen.
  • In eini­gen Län­dern wird über 50% der Jugend­li­chen Arbeit und Zukunft verweigert.
  • Rent­ner wer­den mit Ren­tenkür­zun­gen in Armut gestürzt.
  • Mil­lio­nen von Men­schen wird der Zugang zur Kran­ken­ver­sor­gung verwehrt.
  • Wich­tige Teile des Öffent­li­chen Eigen­tums und der Daseins­vor­sorge wur­den pri­va­ti­siert und damit zu Quel­len pri­va­ten Pro­fits, wäh­rend Mil­liar­den­vermö­gen unan­ge­tas­tet blieben.
  • Demo­kra­tische Rechte wur­den ein­ges­chränkt und rechts­ra­di­kale bis neo­fa­schis­tische Par­teien und Strö­mun­gen erhal­ten Zulauf.

Glei­ch­zei­tig hat sich in allen Län­dern der EU die Schere zwi­schen Arm und Reich wei­ter geöff­net. Mar­gi­nale Teile der Bevöl­ke­rung verfü­gen über den über­wie­gen­den und ste­tig anwach­sen­den Teil des natio­na­len Reichtums.

Diese Ent­wi­ck­lung verläuft nicht ohne Gegen­wehr. Mil­lio­nen Men­schen wur­den gegen die Verar­mung­spo­li­tik aktiv. In meh­re­ren Län­dern bil­de­ten sich starke Volks­be­we­gun­gen zusam­men mit Gewerk­schaf­ten und ande­ren sozia­len Grup­pie­run­gen jen­seits der eta­blier­ten Par­teien. In Grie­chen­land wurde eine Regie­rung gewählt, die in Abkehr zu ihren Vorgän­gern dem Dik­tat der Ins­ti­tu­tio­nen zu trot­zen ver­sucht, ohne die Euro­zone zu ver­las­sen. Sie hat sich bis­lang meh­re­ren For­de­run­gen die­ser Ins­ti­tu­tio­nen ver­wei­gert, die zu einer wei­te­ren Ver­schlech­te­rung der Lage ihrer Bür­ger füh­ren wür­den und glei­ch­zei­tig begon­nen, solche Maß­nah­men der vorhe­ri­gen Regie­run­gen rückgän­gig zu machen oder wenig­stens zu stop­pen. Die Ins­ti­tu­tio­nen wol­len sie durch Unnach­gie­big­keit zur Annahme ihrer Dik­tate zwingen.

Die Teil­neh­mer der Tri­na­tio­na­len Kon­fe­renz 2015 verur­tei­len auf das Schärf­ste die von den Ins­ti­tu­tio­nen verord­nete Verar­mung­spo­li­tik gan­zer Völ­ker. Sie erklä­ren sich soli­da­risch ins­be­son­dere mit dem grie­chi­schen Volk und wer­den sich in ihren Wir­kung­sbe­rei­chen für die Ver­brei­te­rung die­ser Soli­da­rität ein­set­zen. Sie tei­len die Ein­schät­zung vie­ler Men­schen, dass in Grie­chen­land die Ins­ti­tu­tio­nen ein Vor­ge­hen durch­set­zen wol­len, das als „Blau­pause“ für den Rest Euro­pas gel­ten soll, so wie die deutsche Poli­tik der Agen­da 2010 die Blau­pause für die Dere­gu­lie­rung der Arbeits­welt und Sozial­sys­teme für zuneh­mend viele Län­der der EU wurde. Wir sind über­zeugt: Die Soli­da­rität mit dem grie­chi­schen Volk hilft den Men­schen in Grie­chen­land und schützt glei­ch­zei­tig auch uns!

Die Teil­neh­mer die­ser Kon­fe­renz sind sich wie auf ihrer ers­ten Kon­fe­renz 2013 einig:

  • Wir wol­len ein Wirt­schafts­sys­tem, das die Inter­es­sen der Masse der Bevöl­ke­rung über die der weni­gen Rei­chen stellt und die Öko­lo­gie unse­rer Erde schützt statt ruiniert.
  • Wir kämp­fen für ein demo­kra­tisches Gesell­schafts­sys­tem und nicht für die markt­kon­forme Demo­kra­tie der Besit­zer des Finanzkapitals.
  • Wir wol­len ein soli­da­risches Euro­pa der arbei­ten­den Men­schen, das der Arbeits­lo­sig­keit und Pers­pek­tiv­lo­sig­keit, der Armut und dem Bil­dung­sman­gel den Kampf ansagt, und das der Gesund­heit sei­ner Men­schen und ihrem Wunsch nach men­schenwür­di­gen Lebens­be­din­gun­gen den Vor­rang vor den Märk­ten mit ihrer Gier nach Pro­fi­ten gibt.
  • Wir for­dern die Anhe­bung und nicht die Absen­kung von Löh­nen und Trans­fer­leis­tun­gen in allen Län­dern Euro­pas – Geld ist genug da!
  • Wir kämp­fen für ein soziales und demo­kra­tisches Euro­pa, von dem Frie­den ausgeht.
  • Wir wol­len die Ent­wi­ck­lung brei­ter natio­na­ler sowie grenzü­ber­schrei­ten­der Aktio­nen för­dern, die dazu bei­tra­gen, den Verur­sa­chern und Pro­fi­teu­ren der kri­sen­haf­ten Ent­wi­ck­lung das Hand­werk zu legen.

Dazu rufen wir die Gewerk­schaf­ten Euro­pas, die Men­schen in poli­ti­schen und sozia­len Bewe­gun­gen, die Arbei­ten­den und die Arbeits­lo­sen, die Jugend­li­chen und die Rent­ner, reli­giöse Men­schen, Kir­chen und ande­rer gesell­schaft­li­cher Orga­ni­sa­tio­nen und Ins­ti­tu­tio­nen auf, das Gemein­same in den Vor­der­grund zu stel­len gegen die Macht der sich so stark füh­len­den „Märkte““

Wir freuen uns über den Vor­schlag unse­rer franzö­si­schen Teil­neh­mer, die nächste Kon­fe­renz in Fran­kreich statt­fin­den zu lassen. 

Basel, 4. Juli 2015